Vorstand übt scharfe Kritik an Jugendschutz.net
Hamburg, 2. April 2003 - Der Vorstand der PAN AMP AG übte scharfe Kritik an der von den Jugendministerinnen und Jugendministern der Länder gemeinsam eingerichteten staatlichen Stelle für die Beachtung des notwendigen Jugendschutzes, Jugendschutz.net, (www.jugendschutz.net).
Aus den Medien war am gestrigen Tag zu entnehmen, dass mit dem Inkrafttreten des neuen Jugendmedienschutzsstaatsvertrages (JMStV), Jugendschutz.net, die Ergebnisse eines im Auftrag des Landes Niedersachsen vorgenommenen Vergleichs verschiedener Filterprogramme veröffentlicht wurden.
Ein geradezu vernichtendes Urteil in den veröffentlichten Ergebnissen fällt jugendschutz.net über ICRASafe. Das von großen Unternehmen wie Bertelsmann seit mehreren Jahren geförderte nutzerautonome Self-Rating/Filtering-System sei "wirkungslos" und "gescheitert", heißt es in der Mitteilung. Im Test waren daneben Angebote von AOL, Arcor-Juniornet, Cobion, Orangebox, Surfcontrol, Symantec und Webwasher. Insgesamt beachteten die getesteten Filtersysteme die Anforderungen des Jugendschutzes noch nicht ausreichend, heißt es. Außerdem gebe es viele technische Probleme, die Effektivität lasse zu wünschen übrig und andererseits werde häufig zu viel gefiltert. Für kleine Kinder empfiehlt Jugendschutz.net den Aufbau eines Kinderportals.
Der Vorstand der PAN AMP AG, Bert Weingarten, bemerkt dazu:
„Das bestehende Know-How und die umfangreichen Erfahrungen aus den bereits
umgesetzten Pilotprojekten z.B. mit dem Land Bayern stellten wir Jugendschutz.net zur Verfügung“. „Weiterhin stellten wir die kostenlose Nutzung unserer Internetfilter, welche unter anderem die ersten und mittlerweile umfangreichsten Filter für gewaltverherrlichende Angebote enthalten, zur kostenlosen Verfügung. Nunmehr liegt ein Bericht vor, in welchem die angebotene Filtertechnologie nicht getestet wurde, obwohl ihr von Konzernen wie PANASONIC ein ausgezeichnete Leistung und Qualität bestätigt wurde“.
Mit Inkrafttreten des neuen Jugendmedienschutzsstaatsvertrages (JMStV) ist die von den Jugendministerinnen und Jugendministern der Länder gemeinsam eingerichtete staatliche Stelle für die Beachtung des notwendigen Jugendschutzes, Jugendschutz.net, somit weder in der Lage ein Konzept zur Einhaltung des Gesetzes den betroffenen Ländern vorzulegen noch eine Empfehlung für eine zu verwendende Filtersoftware den Jugendministerinnen und Jugendministern zu nennen. Konkrete Erfahrungen, z.B. durch ein eigenes Pilotprojekt, können ebenfalls nicht angeboten werden.
„Somit muss ich feststellen, dass Jungendschutz.net mit der ihm durch die Jugendministerinnen und Jugendministern gestellten Aufgabe vollständig überfordert ist“. „Aufgrund der Tatsache, dass nach wie vor aus nahezu jedem Klassenzimmer indizierte Computerspiele herunter geladen werden können, welches laut Gesetzt nunmehr verboten ist, werde ich mich direkt an den Bundesinnenminister Herrn Schily wenden, um eine sofortige Abhilfe zu erreichen“, so Weingarten.