Attentat in Oslo: Anleitungen zum Bombenbau kamen aus dem Internet

Hamburg, den 25.07.2011 - Bereits am Sonntag analysierten Experten, unter Ihnen Gutachter und militärisch ausgebildete Sprengspezialisten, die im Internet verbreitete Chronologie des Bombenattentats auf das Osloer Regierungsviertel.

Es besteht kein Zweifel, dass die per Internet verbreitete Datei „Compendium 2083“ die Chronologie zum Bombenbau der im Attentat auf das Osloer Regierungsviertel verwendeten Autobombe beinhaltet.

Detaillierte Videoanleitungen aus dem Internet vermittelten danach dem Attentäter Anders Behring Breivik Schritt für Schritt alle erforderlichen Kenntnisse zur Synthese der verwendeten Sprengstoffe.

Berechnungen zum Detonationsbereich im Osloer Regierungsviertel ergaben, dass die Druckwelle die Splitter und Trümmer der umliegenden Gebäude auf bis zu lebensgefährliche 3.200 Meter pro Sekunde beschleunigte.

Der Wirkungsgrad der Sprengung lies Berechnungen zu, wonach bis zu 1.000 KG ANFO (engl. Ammonium Nitrate Fuel Oil), ein Sekundarsprengstoff aus Ammoniumnitrat und Dieselöl, zur Sprengung im Osloer Regierungsviertel eingesetzt wurde. Die Angaben des Attentäters bestätigen die Berechnungen, nach denen der von ihm für den Autobombenanschlag hergestellte Sprengsatz aus 950 KG ANFO/ANALFO (engl. Ammonium Nitrate Aluminium Nitro Methane) bestand. Die detailliert beschriebene Chronologie beinhaltet klassische Anfängerfehler zur Herstellung von Booster und Sekundarsprengstoffen, welche bereits beim Transport hätten detonieren können.

Hierzu sagte Bert Weingarten, Vorstand der PAN AMP AG: " Es ist glaubhaft, dass Anders Behring Breivik durch detaillierte Videoanleitungen in die Lage versetzt wurde, in nicht einmal drei Monaten 950 Kilo hochexplosive Sprengstoffe herzustellen. Die Videos sind leicht im Internet zu finden und beinhalten extrem gefährliche Anleitungen für Leib und Leben ". In diesem Zusammenhang gelang insbesondere das Videoportal YouTube in die Kritik.

Anders Behring Breivik ruft in seinem „Compendium 2083“ zur Nachahmung und somit zu Anschlägen in Europa auf. Hierzu hat er für zukünftige Attentäter einen optimierten Zeitplan erstellt, der, als Blaupause verwendet, in nur 29 Tagen alle für einen Sprengstoffanschlag erforderlichen Schritte ausweist. Der Aufruf „Compendium 2083“ hat sich bereits am Wochenende millionenfach über das Internet verbreitet, was eine Löschung der Datei unmöglich macht. Bis zu einer Filterung der Datei aus dem Internet muss davon ausgegangenen werden, dass Nachahmer und Extremisten sich durch den Aufruf und die extrem gefährliche Sprengstoff- und Bombenbauanleitung animiert sehen, Anschläge durchzuführen.